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Die Folgen der Globalisierung

"Eine Gesellschaftsordnung, die den Menschen keinen tiefen Grund gibt, sich untereinander zu kümmern, kann nicht von Bestand sein."
(Richard Sennett - US-amerikanischer Soziologe)

Das Schlagwort des globalen Kapitalismus heißt "Flexibilität"!

Das erfordert von Unternehmern sowie besonders von den Arbeitnehmern ständig bereit zu sein, sich Veränderungen  zu unterwerfen - immer mit der angeblichen Aussicht auf ein Leben in "Freiheit und Selbstbestimmung"! Der "neue Kapitalismus erzeugt nicht nur bei den Verlieren, sondern auch bei den Gewinnern eine permanente Unsicherheit, die jede Gewißheit bei ihnen verloren geht.

In diesem Wirtschaftssystem ist die Ökonomie ganz auf Kurzfristigkeit und schnelle Gewinne ausgelegt - es ist der sogenannte  <Turbokapitalismus>! Dieses neue Regime fordert mit allem Nachdruck den "flexiblen Menschen", der stets bereit ist Arbeitsstelle, Arbeitsformen, Arbetisinhalte und Wohnort zu wechseln, um sich den ständig neuen Anforderungen des Wirtschaftens zu stellen.

Welche Auswirkungen hat nur diese Flexibilitär auf die Lebensführung der Menschen in dieser Gesellschaft? Die Kurzfristigkeit des Wirtschaftens muss aber auf die Dauer mit dem menschlichen Charakter, der auf Verläßlichkeit, Beständigkeit und steter Entwicklung angewiesen ist, in Konflikt geraten. Da sich Gewissheiten nicht mehr einstellen, es keine langjährigen Freundschaften und Bindungen mehr gibt, entsteht ein zielloses und gleichgültiges Dahintreiben - eine "Drift" in der Gesellschaft, wie es Richard Sennett genannt hat.

Da immer nur noch "das Neue" im Mittelpunkt steht, es keine Routine geben darf, werden langfristige Bindungen nicht möglich - Beruf, Wohnort, Familie, kurzum die gesamte soziale Stellung, alles ist den zufälligen Anforderungen des post modernen Wirtschaftssystems unterworfen. Aus dieser Tatsache heraus entwickelt sich statt menschlichen miteinander - also Solidarität - ein gnadenloser Konkurrenzkampf um die bessere Ausbildung, den besseren Job, die bessere Wohnung - ein neuer "flexibler Egoismus" entsteht: Jedem das Seine, aber mir das Meiste! Dabei steht oft eine radikale hedonistische Verhaltensweise als Motivation im Vordergrund - das Vergnügen oder der Spass um jeden Preis! Theoretische Überlegungen ergeben aber, daß der radikale Hedonismus in Anbetracht der menschlichen Natur nicht der richtige Weg zum "guten Leben ist - sie zeigen, warum er es nicht sein kann. Doch selbst ohne diese theoretische Analyse geht aus den verfügbaren Daten ganz klar hervor, daß unsere "Jagd nach Glück " nicht zu Wohl-Sein führt. Denn eigentlich sind wir "eine  Gesellschaft notorisch unglücklicher Menschen: einsam, von Ängsten gequält, deprimiert, destruktiv, abhängig - Menschen, die froh sind, wenn es ihnen gelingt, jene Zeit <totzuschlagen>, da sie ständig einzusparen versuchen" (Erich Fromm).

Viele Menschen bemerken jedoch, das das eigene Leben zum ziellosen und undurchschaubaren Stückwerk wird. Das Ergebnis unseres Lebens ist nicht die Freiheit, sondern es macht sich ein tiefes Gefühl des Verloren seins, der Sinnlosigkeit und der Isolation breit. Eine Gesellschaftsordnung, die den Menschen keinen tiefen Grund gibt, sich umeinander zu kümmern, kann nicht von Bestand sein. Die Diskussionen in der Öffentlichkeit zeigen, daß es bis jetzt niemandem klar ist, welche weiteren sozialen Auswirkungen die globale Ökonomisierung auf den Menschen und die Gesellschaft haben wird.

"Die Betonung der Flexibilität ist dabei die Bedeutung der Arbeit selbst zu verändern und damit auch die Begriffe, die wir für sie verwenden. >Karriere> z. B. bedeutete ursprünglich eine Astrasse für Kutschen, als das Wort schließlich auf die Wirtschaft angewandt wurde, meinte es eine lebenslange "Kanalisierung" für die ökonomischen Anstrengungen des Einzelnen. er flexible Kapitalismus hat die gerade Straße der Karriere verlegt, er verschiebt die Arbeitnehmer immer wieder abrupt von einem Arbeitsbereich in einen anderen. Das Wort <Job> bedeutete im Englischen des 14. Jahrhunderts einen Klumpen oder eine Ladung, die man herum schieben konnte. Die neue Flexibilität bringt diese vergessene Bedeutung zu neuen Ehren: Die Menschen verrichten Arbeiten wie Klumpen -. mal hier, mal da" (Sennett).

Wir Mitglieder der Neuen Reformpartei Deutschlands sind aus diesem Grunde gegen die hemmungslose neoliberale Globalisierung, die uns die nationale und menschliche Identität raubt! Wir Deutsche können nicht mehr über die wirtschaftlichen Geschicke in unserem eigenen Land bestimmen - die Globalplayer, das internationale Großkapital erledigen das an den Börsen in New York, London, Tokio, Bangkok und Zürich. Auf dem Rücken unserer Bevölkerung werden US-amerikanische, saudi-arabische, japanische und andere internationale Interessen ausgetragen! Lassen wir uns das nicht länger gefallen und mobilisieren den aktiven Widerstand!

Am 03.02.2011 neu erstellt: F. L.